Ceci n’est pas une prison

La Maison d’éducation de Vennes. Histoire d’une institution pour

Heller, Geneviève,

2012, 438 pages, 31 €, ISBN:978-2-88901-073-8

La Maison d’éducation de Vennes, dans les hauts de Lausanne, était l’institution officielle vaudoise réservée aux garçons adolescents placés par les autorités judiciaires ou civiles. Fondée au XIXe siècle, elle est transformée au milieu du XXe siècle et devient une institution reconnue et dynamique. À travers son histoire, la question du placement institutionnel en général, et plus particulièrement de la prise en charge des adolescents en difficulté, est mise en lumière. Richement illustré, l’ouvrage présente des situations concrètes ainsi que des trajectoires individuelles d’élèves.

Format Imprimé - 38,00 CHF

Description

La Maison d’éducation de Vennes, dans les hauts de Lausanne, était l’institution officielle vaudoise réservée aux garçons adolescents placés par les autorités judiciaires ou civiles. Fondée au XIXe siècle, elle est transformée au milieu du XXe siècle et devient une institution reconnue et dynamique.

Mais elle subit une crise majeure à l’époque de la publication de L’antichambre de la taule, en 1978, et une restructuration est mise en place; celle-ci échoue partiellement, l’Internat est supprimé, mais la formation professionnelle en externat se développe et l’institution devient le Centre d’orientation et de formation professionnelles (COFOP) en 1987.

L’histoire de ce lieu d’enfermement est empreinte d’inertie; elle est pourtant jalonnée de réformes, inspirées par l’évolution des conceptions pédagogiques et judiciaires; mais elle est aussi tumultueuse, avec des drames individuels, des scandales publics, des campagnes de presse qui la noircissent.

Cet ouvrage met, plus largement, en évidence la problématique complexe de l’enfermement et de l’éducation des adolescents délinquants ou inadaptés en présentant des situations concrètes. Enfin, quelques trajectoires individuelles sont esquissées grâce aux dossiers d’élèves constitués depuis les années 1930.

Richement illustré et très agréable à lire, ce livre intéressera tant historiens, professionnels du social que le grand public motivé par le sujet.

Table des matières

  • Préface
  • Introduction

Première partie

  • Historique de l’institution
  • Les modèles au XIXe siècle
  • L’École de réforme 1901-1941
  • Les bases du changement autour de 1940
  • La Maison d’éducation de Vennes:  autre nom et nouveau règlement (1942)
  • « Grand et misérable », Henri Bourquin, directeur de 1940 à 1948
  • « Un futur plein de promesses », Jacques Bergier, directeur ad intérim de 1948 à 1949
  • « C’est l’apogée », Paul-Eugène Rochat, directeur de 1949 à 1967
  • « Lente régression », Jacques Tuscher, directeur de 1967 à 1979
  • La restructuration dès 1979 et le Centre cantonal de Vennes de 1981 à 1987

Deuxième partie

  • La vie concrète, approche thématique
  • Architecture
  • Catégories d’élèves
  • Le personnel éducatif à la MEV
  • Cachot et autres punitions dans les années 1930-1940
  • Laborieuse mise en place de la formation professionnelle
  • Les loisirs: un instrument de la rééducation

Troisième partie

  • Dossiers d’élèves
  • Registre d’écrou et cahiers au XIXe siècle
  • Registre ou Relevé des Notes de conduite et de travail 1903-1928
  • Dossiers 1929-1941, fiches d’observation médicale
  • Dossiers 1940-1946, Observations et comportement
  • 1947 Fiches: sociale, scolaire, de travail
  • Transition 1947-1959
  • Dossiers 1960-1963, anamnèse et suivi durant le séjour
  • Dossiers des années de crise (1977-1983)
  • Conclusion
  • Chronologie
  • Bibliographie

Presse

Dans la revue traverse

Die Problematik der Fremdplatzierung und der fürsorgerischen Zwangserziehung ist in den letzten Jahren vermehrt ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Ehemalige Pflegekinder und administrativ Versorgte verlangen nach Wiedergutmachung und historischer Aufarbeitung. Zwar liegen inzwischen verschiedene einschlägige Untersuchungen vor. Insgesamt bleibt der Stand der Forschung jedoch lückenhaft und disparat. Mit ihrer Untersuchung legt Geneviève Heller eine überaus fundierte Monografie zur Erziehungsanstalt Vennes im Kanton Waadt vor, in der zwischen 1846 und 1987 jeweils 40–50 « verwahrloste », « schwererziehbare » und straffällige Knaben und männliche Jugendliche untergebracht waren. Sie erweitert und nuanciert damit das Bild der Heimerziehung in der Schweiz in verschiedener Hinsicht.

Die Untersuchung, die sich unter anderem auf Bestände des Staatsarchivs Waadt stützt, ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil beschreibt die wichtigsten Entwicklungsetappen der Einrichtung. Drei Einschnitte werden besonders hervorgehoben: Erstens die Verlegung der Disziplinarabteilung für Knaben des Kantonsspitals auf ein Bauerngut ausserhalb der Stadt Lausanne, die 1846 zur Gründung der Discipline de la Croisette führte. Die neue Einrichtung bildete eine wichtige Etappe der Ausdifferenzierung des Anstaltssystems. Künftig sollten « ungezogene » oder straffällige Kinder und Jugendliche, die von ihren eigenen Eltern oder den Behörden platziert wurden, von Erwachsenen abgesondert und nach Geschlechtern getrennt untergebracht werden. Um die Jahrhundertwende erfolgte eine erste Modernisierung. Ein Zellenbau wurde errichtet und die Einrichtung in Ecole de réforme unbenannt. Ein zweiter Einschnitt stellte die Einführung des schweizerischen Strafgesetzbuchs dar. Hauptaufgabe der Maison d’éducation de Vennes (MEV), wie das Heim nun hiess, war nun der Vollzug der Erziehungsmassnahmen und Haftstrafen, die das neue Gesetz vorsah. Ebenfalls diente sie als Beobachtungsstation und Untersuchungsgefängnis. Weiterhin aufgenommen wurden zivilrechtlich Eingewiesene, deren Zahl jedoch seit längerem rückläufig war. Die MEV war nun integrierter Bestandteil eines Dispositivs zur Ahndung und Bekämpfung von Jugenddelinquenz. Denn mit der Einführung des neuen Strafgesetzbuches schuf der Kanton Waadt auch ein Jugendgericht, ein kantonales Jugendamt sowie ein Office médico-pédagogique, dem die Begutachtung verhaltensauffälliger Jugendlicher oblag. Die neuen Institutionen arbeiteten eng zusammen. Nachdem 1948 ein Missbrauchsskandal und der Suizid des Direktors die Anstalt erschüttert hatten, setzte am MEV eine Reformära ein, die sich bis in die 1960er-Jahre hinziehen sollte. Dazu gehörten der Ausbau der psychiatrischen Betreuung, der Berufsausbildung und des Freizeitangebots sowie die Professionalisierung des Personals. Zu Beginn der 1950er-Jahre erfolgte zudem eine Spezialisierung auf ältere Jugendliche und die Einführung der Halbfreiheit, die eine optimalere Vorbereitung der Zöglinge auf das Berufsleben erlaubte. Abgeschlossen wurde die Reformära 1967 mit verschiedenen Neubauten in Pavillonbauweise, die sich allerdings rasch als zu gross erwiesen.

Eine dritte Zäsur lässt sich Ende der 1970er-Jahre feststellen; sie sollte 1987 zur definitiven Umfunktionierung der Einrichtung führen. Die MEV kam dabei von zwei Seiten unter Druck, wobei sich unterschiedliche Stossrichtungen der Institutionenkritik im Endeffekt gegenseitig verstärkten. Nachdem die Zahl der Heimversorgungen bereits seit einigen Jahren zurückgegangen war, fegte 1977/78 ein eigentlicher Proteststurm über die Anstalt. Unter Berufung auf die Heimkampagne in der Deutschschweiz apostrophierten Sozialarbeiter und ehemalige Zöglinge die MEV als « Antichambre de la taule ». Sie kritisierten die Heimerziehung als solche, aber auch einzelne Straf- und Isolierpraktiken. Die Kritik zeigte Wirkung und trug zur Entlassung des Direktors und Reorganisation der Einrichtung bei. Kurz nach der Verabschiedung des Reformkonzepts und der Umbenennung der MEV in Centre cantonal de Vennes 1982 geriet die Einrichtung abermals unter Druck, diesmal aber von bürgerlichen Politikern, die die hohen Kosten kritisierten und der Einrichtung pädagogische Laxheit unterstellten. Bereits Mitte der 1980er-Jahre fielen zwei Abteilungen Sparmassnahmen zum Opfer. 1987 spezialisierte sich die Einrichtung schliesslich auf die Berufsbildung. Der Vollzug strafrechtlicher Massnahmen wurde anderen und vermehrt auch privaten Einrichtungen übertragen.

Der zweite Teil greift verschiedene thematische Bereiche heraus. Redundanzen zum chronologischen Teil der Untersuchung sind dadurch nicht zu vermeiden, sie stören die Lektüre allerdings keineswegs. Untersucht werden die Anstaltsarchitektur, der Wandel der Zöglingskategorien, die Ausbildung des Anstalts- und Erziehungspersonals, die Strafpraktiken sowie die zunehmende Bedeutung der Berufsbildung und Freizeitgestaltung. Wie die Autorin zeigt, führten die in den 1950er-Jahren einsetzende Professionalisierung und Verweiblichung des Heimpersonal und die Stärkung der Berufsbildung auf Kosten der Landarbeit zu einer nachhaltigen Modernisierung der Heimerziehung, die allerdings mit den wachsenden Erwartungen an eine individualisierte und partizipative Pädagogik nur bedingt mithalten konnte.

Der dritte Teil, der weitgehend historiographisches Neuland betritt, untersucht die Aufschreibungspraktiken in der Anstalt. Vorgestellt werden das Registre d’écrou, in dem zwischen 1846 und 1997 (!) alle Ein- und Austritte vermerkt wurden, sowie die verschiedenen Generationen von Karteikarten und Personendossiers, mit denen die Anstaltsleitung den Gesundheitszustand und das Verhalten der Zöglinge dokumentierte. Vor allem ab den 1920er-Jahren lässt sich ein verstärkter Trend zur Verschriftlichung und Verdatung des Zöglingsverhaltens feststellen. Wegbereiter bildeten Karteikarten zur Erfassung des Gesundheits- und Geisteszustands. Ab den 1940er-Jahren, als die MEV die Funktion einer Beobachtungsstation übernahm, entstanden umfangreichere Dossiers, die Formulare, Kurvendiagramme zur Verhaltensbeurteilung sowie Korrespondenzen mit den involvierten Instanzen enthielten. Die von Heller präsentierten Beispiele zeigen, dass in den Unterlagen die institutionelle Perspektive deutlich überwog. Sie wurde nur punktuell von den Lebensläufen, die die Zöglinge selbst anzufertigen hatten, durchbrochen. Schade ist, dass die Autorin nur beiläufig auf die Funktion dieser Akten für das Zusammenspiel der unterschiedlichen Behörden eingeht. Ebenfalls nur am Rande gestreift wird die Frage, inwiefern Akten die Vorstellung des « Schwererziehbaren », den das MEV resozialisieren sollte, verfestigten oder gar selbst hervorbrachten.

Hellers flüssig geschriebene Studie überzeugt durch eine differenzierte und quellengestützte Analyse. Indem sie in die Gegenwart hineinführt, stösst sie in eine wichtige Lücke der Forschung vor. Der Fokus auf eine Einrichtung erlaubt eine empirisch dichte Darstellung. Plastisch werden denn auch die Entwicklung der MEV und die Versuche zu ihrer Modernisierung herausgearbeitet. Die Untersuchung zeigt aber auch die Grenzen, die mit einer solchen Fallstudie verbunden sind. So gerät das institutionelle Gefüge, das für die moderne Fürsorge- und Kriminalpolitik so bezeichnend ist, etwas aus dem Blick. Nur am Rande thematisiert werden etwa die sich wandelnde Bewertung von Jugenddelinquenz oder die Einweisungspraxis des Jugendgerichts. Vor dem Hintergrund der aktuellen Aufarbeitungsdiskussion bedauern mag man auch den Verzicht auf den Einbezug von Interviews mit ehemaligen Heimzöglingen. Ungeachtet dieser kleinen Monita, die letztlich eine Frage des jeu d’échelles (Revel) sind, ist Hellers Untersuchung unbedingt eine breite Rezeption – auch über die Sprachgrenze hinaus – zu wünschen.

Urs Germann, traverse, 2014/1, pp. 188-190

Dans la Revue historique vaudoise

En Europe, les premières maisons de discipline furent créées à Amsterdam à la fin du XVIe siècle et serviront de modèle en Suisse où elles sont généralement érigées dans le cadre des hôpitaux comme c’est le cas à Lausanne où la maison d’éducation de Vennes, étudiée par Geneviève Heller, est issue des structures d’enfermement d’Ancien Régime situées à l’Hôpital de la Mercerie. Organisée en trois axes, l’étude consacre une première partie aux aléas institutionnels témoins du passé éducatif du canton de Vaud en se basant sur les bulletins de séances du Grand Conseil, sur les comptes rendus du Conseil d’État et sur les lois inhérentes à la mise sur pied de l’institution depuis ses origines. Après la Révolution, l’institution accueillant des filles et des garçons en difficulté perdure – parallèlement à la structure hospitalière, sise à la rue de la Mercerie, jusqu’en 1846 – date de l’installation de la Discipline des Croisettes aux abords de la ville où seuls les garçons seront désormais accueillis. En 1901, comme d’autres écoles européennes, l’établissement change de nom et devient l’École de réforme en maintenant toutefois les anciennes pratiques éducatives coercitives. C’est seulement au moment de l’entrée en vigueur du code pénal suisse en 1942 qui oblige chaque canton à créer une juridiction pénale des mineurs que les autorités vaudoises vont changer de cap et souhaiter privilégier l’éducation au sein du dispositif pénal.

Si, dès 1941, l’institution disciplinaire adopte un nouveau nom et devient la Maison d’éducation de Vennes, les réformes éducatives tardent à évoluer comme le montre Geneviève Heller dans la deuxième partie de l’ouvrage. Grâce à la richesse du fonds institutionnel qui s’appuie aussi sur les dossiers du personnel éducatif voire sur le registre des punitions, l’historienne rend compte des difficultés de mise en oeuvre des nouveaux moyens éducatifs confrontés d’une part à un climat carcéral difficile à transformer et, d’autre part, à une résistance du personnel ancien et surtout à des pratiques punitives arbitraires et humiliantes subies par les élèves. Observatrice d’une institution locale, importante en Suisse romande qui enregistre 4350 admissions entre 1846 et 1986, Geneviève Heller invite le lecteur à comparer la maison lausannoise – qui accueille aussi des délinquants – avec la colonie agricole en vogue en Europe au XIXe siècle motivée par « l’idéal de la moralisation par le travail de la campagne » (p. 415). Alors qu’ailleurs ce modèle est supplanté dès les années 1860 par un encadrement plus professionnel perçu comme la principale modalité de réadaptation sociale, à Vennes, l’institution maintiendra jusqu’au milieu du XXe siècle une formation professionnelle « limitée au strict minimum (campagne, jardinage, menuiserie) » (p. 416). Bien qu’à partir de la fin des années 1940 un certain nombre de changements matériels visant à supprimer les caractéristiques carcérales symboliques (ouverture au public, à la presse) et matérielles (suppression des barreaux aux fenêtres et du cachot, aménagement des chambres) du bâtiment, ces transformations ne sont pas suffisantes pour affronter les critiques des années 1970 qui dénoncent un état répressif latent. Le titre choisi par l’historienne de Tiens-toi droit! traduit l’ambiguïté de l’établissement en nous démontrant que l’horizon d’attente de l’institution n’est finalement pas celui d’une socialisation des individus: du premier rapport sur la Discipline établi en 1827 jusqu’à celui de 1986 en analysant aussi les relations du directeur et les procès-verbaux de séances du Conseil de Surveillance établi depuis 1941, Geneviève Heller insiste sur les tentatives mises en oeuvre pour faire évoluer le lieu d’enfermement vers une structure parascolaire qui deviendra, en 1987, le Centre d’orientation et de formation professionnelles.

Pour comprendre les résistances, l’historienne opère alors dans la troisième partie de son analyse une lecture matérielle du registre d’écrou tenu dès les débuts de la Discipline des garçons aux Croisettes (1846-1900) et étudie surtout les registres des élèves de l’École de réforme (1901-1940) qui contiennent des données détaillées. En privilégiant une démarche qualitative, Geneviève Heller aborde une histoire de l’imaginaire éducatif des XIXe-XXe siècle à travers une analyse du support des dossiers d’élèves fabriqués par l’institution (fiches sociales, scolaires, de travail). Les annotations des médecins de l’établissement et les pratiques d’écriture du personnel – instituteurs, maîtres de métier, surveillants ou éducateurs – permettent de saisir l’ »observation en construction » de ces pensionnaires placés dans la maison de Vennes à la demande de leurs parents, de l’autorité tutélaire voire des instances scolaires ou judiciaires. L’analyse de Geneviève Heller rend compte d’une part des attitudes des évaluateurs dans le choix des mots ou dans leur manière d’identifier un comportement et, d’autre part, de l’évolution des notations des élèves. Elle tend à donner sens aussi aux décisions qui débouchent sur un placement des garçons à l’extérieur de l’institution. À juste titre, Claude Pahud-Veillard, cofondateur de l’École d’études sociales et pédagogiques de Lausanne, rappelle dans la préface de l’ouvrage que l’historiographie du sujet est encore peu balisée; le livre de Geneviève Heller ne se limite pas à une histoire de l’institution et du rôle des pouvoirs politiques ainsi que celui de l’opinion publique sur le changement radical de l’institution qui n’avait cessé jusqu’à la fin des années 1980 de vouloir se démarquer d’une prison. L’historienne pose les fondements d’une histoire matérielle des archives institutionnelles pour comprendre les choix empiriques du personnel éducatif en voie de professionnalisation dont la mission évolue de la surveillance coercitive à l’émancipation scolaire et professionnelle des adultes en devenir qui leur sont confiés.

Élisabeth Salvi, Revue historique vaudoise, no. 121/2013, pp. 306-307

Dans Pour l’histoire

Voici un ouvrage qui nous vient de Suisse romande. Geneviève Heller, historienne (Haute école de travail social et de la santé), membre de notre association, s’est intéressée à l’histoire d’une institution pour jeunes délinquants presque bicentenaire. Ouverte au début du XXe siècle comme colonie agricole, elle devient école de discipline et école de réforme. Cette institution, qui fut apparentée aux bagnes d’enfants, devient en 1941 la maison d’éducation de Vennes, préfigurant le nouveau code pénal suisse pour mineurs de 1942 ; l’éducation prime sur le volet répressif.

Après une histoire mouvementée, l’établissement a son apogée dans les années 1950-60. En 1983, Vennes ferme son internat pour se consacrer uniquement à la formation professionnelle pour mineurs délinquants dans le cadre du Centre d’orientation et de formation professionnelle (COFOP).

La première partie de l’ouvrage porte sur l’évolution – oh combien complexe! – de cette institution, du XIXe siècle à aujourd’hui. La seconde partie, plus thématique, montre combien dans les années 1930-60, s’opèrent les différentes réformes dans la prise en charge des jeunes: l’évolution de l’architecture de l’établissement, l’usage du cachot et des autres punitions, la primauté de la formation professionnelle et de la pédagogie des loisirs. Une troisième partie porte plus particulièrement sur les dossiers des élèves, leur trajectoire, leur vécu avant et pendant leur séjour.

Ceci n’est pas une prison constitue un ouvrage très riche, très dense qui intéressera aussi bien l’historien que le pédagogue. Claude Pahud, qui fut un des fondateurs de l’école d’éducateurs de Lausanne, évoque dans sa préface la récente décision du Grand Conseil vaudois de créer un établissement de détention pour mineurs inspiré par les modifications du droit pénal des mineurs, entrées en vigueur le 1.1.2007. La maison d’éducation de Vennes disparaît dans cette « tourmente ». Avec Claude Pahud, nous ne pouvons que constater combien l’histoire se répète.

Jacques Bourquin, Pour l’histoire de l’Association pour l’histoire de la Protection judiciaire des mineurs, no 60, automne 2012

Une institution passée de la discipline à la promotion de l’éducation

Geneviève Heller consacre une étude exhaustive à la maison pour jeunes délinquants de Vennes, à Lausanne, qui enfermera dès 1846 des adolescents considérés comme « vicieux » avant de se tourner vers la réinsertion.

Il n’est pas exagéré de dire que Geneviève Heller a renouvelé l’approche historique en Suisse romande. Sa thèse très remarquée, Propre en ordre, portait sur les conditions d’habitat et d’hygiène à Lausanne, mais aussi sur l’idéologie de la propreté comme moyen de moraliser et de contrôler les classes populaires. Puis l’historienne a consacré de nombreux ouvrages à la santé et à la maladie (cures d’hygiène, tuberculose, débats sur l’eugénisme), ainsi qu’à l’école, à l’enfance et à l’adolescence, en particulier aux jeunes délinquants.

Son dernier ouvrage, au titre ambigu et un peu ironique, Ceci n’est pas une prison, s’inscrit dans cette ligne. L’auteure se penche ici sur les deux siècles d’histoire de la Maison d’éducation de Vennes. Celle-ci, plus connue sous le nom des Croisettes, avait à l’époque où j’étais gosse la réputation d’un bagne pour enfants, et tenait lieu d’épouvantail censé préserver du crime!

Une colonie agricole pour enseigner la discipline

Dans la première partie de l’ouvrage, C. Heller fait l’historique de l’institution. Ses appellations successives témoignent de son évolution, et de ses progrès cahotants. La Discipline pour garçons (la bien nommée!) naît en 1846 et gardera ce nom jusqu’en 1901. Elle abritera, selon les années, entre une vingtaine et une soixantaine d’individus « vicieux » ou délinquants, souvent issus de familles nombreuses vivant dans des conditions sociales misérables, où dominent le chômage, la violence, l’alcoolisme. La Discipline revêt la forme d’une colonie agricole. Cela d’une part pour en limiter les frais de fonctionnement, d’autre part parce que les activités agricoles sont censées inculquer à ces garçons difficiles une discipline de travail. Elles occupent une place centrale, à côté de l’instruction religieuse et primaire. Mais elles s’inspirent aussi des théories pédagogiques (rousseauistes) de Pestalozzi. G. Heller montre comment ce modèle des colonies agricoles a pu générer en Europe la création d’institutions remarquables, souvent plus novatrices que celle des hauts de Lausanne. Aux Croisettes, la journée est longue et dure: lever à 4h30 du matin, coucher à 9h du soir, sans parler de l’en­fermement et des multiples formes de punitions (isolement, cachot, tonte à ras, fouettée à nu des évadés, les peines corporelles étant pourtant officielle­ment interdites). En 1901, la Discipline devient l’Ecole de réforme. Le change­ment de terminologie traduit un début d’évolution. Mais il faudra attendre les années 1940 pour que le canton de Vaud entreprenne de véritables modifi­cations profondes du régime concernant les mineurs. En 1941, l’institution change à nouveau de nom et devient la Maison d’éducation de Vennes. Ce changement va de pair avec l’adoption du Code pénal suisse du 21 décembre 1937, qui n’entrera cependant en vigueur qu’au 1er janvier 1942. Une série d’articles y sont consacrés aux mineurs, mettant l’accent sur l’observa­tion et l’éducation. Ces textes sont complétés par la Loi vaudoise sur la juridiction pénale des mineurs du 3 décembre 1940.

Rolf Kesserling dénonce « une antichambre de la tôle »

Mais que sont les articles de loi sans les hommes qui les mettent en pratique? Or l’institution de Vennes a bénéficié de la présence successive de trois directeurs aux grandes qualités pédagogiques et humaines. Le premier fut Henri Bourquin, directeur de 1940 à 1948. Faisant le constat de l’état de déla­brement et de la médiocrité de l’enca­drement de la maison dont il hérite, il affirme que Vennes « ne doit plus être un pénitencier pour enfants, mais une institution de rééducation ». Il lui insuffle un esprit nouveau. Son ère se termine pourtant tragiquement: accusé d’actes de nature pédophilique, Henri Bourquin se suicide par noyade. Signalons que cette affaire a fait grand bruit, et que la Voix Ouvrière y joua un rôle important. Ses deux successeurs de 1949 à 1967, le Dr Jacques Bergier, pédopsychiatre, puis l’instituteur Paul­-Eugène Rochat, marqueront « l’apogée » de l’institution, même si ce qualificatif serait certainement récusé par nombre de ses pensionnaires!

Puis Vennes connaîtra une « lente régression », due autant aux qualités insuffisantes de son nouveau directeur qu’à l’esprit du temps, qui est à la contestation post-soixante-huitarde, à la vogue des pédagogies non directives et à la dénonciation des méthodes disci­plinaires, dans l’esprit de Michel Fou­cault. C’est l’époque ou Michel Glardon et le Groupe action prison (GAP) dénoncent les conditions de détention, et où Rolf Kesselring, qui a passé par Vennes, écrit L’Antichambre de la taule. Le terme « Maison d’éducation », trop connoté, disparaît donc en 1981 au pro­fit de celui de Centre cantonal de Vennes. Enfin l’institution, comme l’internat, disparaît en 1987. Elle est remplacée par le Centre d’orientation et de formation professionnelles (COFOP).

Le « gardien » et le « geôlier » deviennent des éducateurs spécialisés

La deuxième partie de l’ouvrage adopte une démarche thématique. On y lira des chapitres sur l’architecture (avec atté­nuation progressive de l’aspect carcéral) ou sur le personnel, qui évolue du « gar­dien » ou « geôlier » (à l’origine de simples domestiques agricoles) vers la fonction d’éducateur spécialisé. Il faut souligner ici le rôle éminent joué par Claude Pahud, également fondateur de l’Ecole sociale souvent appelée de son nom. D’autres chapitres sont consacrés aux punitions, et à la « laborieuse mise en place de la formation profession­nelle » : l’apprentissage de métiers arti­sanaux, puis de la mécanique va peu à peu remplacer le travail agricole devenu obsolète, et peu adapté à une clientèle surtout urbaine. Enfin, dans des pages partiulièrement intéres­santes, l’auteure se penche sur les loisirs (sports de groupe, excursions, bricolage, théâtre, etc.), longtemps considérés comme un luxe inutile dans un « lieu de pénitence », alors qu’ils jouent un rôle fondamental de resocialisation.

Une troisième partie, au delà des articles de lois et des statistiques, est consacrée aux personnes, à ces vies de jeunes bouleversées qui apparaissent au travers des dossiers des pensionnaires: autant de destins individuels souvent poignants. Cette étude sur Vennes fait particulièrement sens, alors que l’ouverture d’une prison pour adolescents à Palézieux est prévue en 2013. Voilà donc un ouvrage qui devrait impérativement être lu par tous les travailleurs sociaux en contact avec la jeunesse « difficile », mais qui intéressera aussi un public plus large, soucieux des problèmes d’éducation et de société.

Pierre Jeanneret, Gauchebdo, 21 septembre 2012

Dans les Cahiers de l’AEHMO

À l’heure où la construction d’une prison pour adolescents à Palézieux, dans le canton de Vaud, est en chantier (ouverture prévue en 2013), la sortie de l’ouvrage de Geneviève Heller sur l’histoire de la Maison d’éducation de Vennes arrive à point nommé. En effet, en écho à l’obsession sécuritaire qui traverse actuellement notre société, on assiste à la réémergence de structures « paracarcérales » destinées aux adolescents, structures qui ont pour ambition de tenter une conciliation entre une finalité de contention et un contenu se voulant éducatif. La prison pour adolescent·e·s prévue par le nouveau code pénal des mineurs de 2007 en sera le « fleuron » et peut-être avec elle la répétition de l’histoire….

Profitant de la récente ouverture des archives de la Maison d’éducation de Vennes, Geneviève Heller livre une étude fouillée, minutieuse et nuancée de cette institution d’Etat qui vit le jour au début du XIXe siècle sous le nom de Discipline. Installée depuis 1805 dans les bâtiments de l’hôpital cantonal à la Mercerie, au pied de la Cathédrale, la Discipline était destinée à l’origine à accueillir des jeunes mis en « correction paternelle » à la demande de leur tuteur ou parent. Garçons et filles cohabiteront jusqu’en 1846 avec des adultes malades, prisonniers et aliénés, avant que cette promiscuité ne soit jugée inacceptable et que soit créée à l’intention des garçons la Discipline des Croisettes, située sur les hauts de Lausanne. Conçue sur le modèle de la colonie agricole alors en vogue en Europe, tenant à la fois de l’asile des pauvres et de la prison, cette institution va avoir progressivement pour principale vocation d’accueillir des placements pénaux, même si elle continuera à être également utilisée pour des placements civils. Les filles attendront encore vingt-cinq ans avant d’être transférées à Moudon. La Discipline des Croisettes changera d’appellation et deviendra successivement l’Ecole de réforme en 1901, la Maison d’éduc- ation de Vennes en 1941 et s’éteindra en 1983, après quelques soubresauts, sous l’appellation de Centre cantonal de Vennes (1981), en abandonnant définitivement sa mission d’internat pour devenir, en 1987, un centre de formation professionnel pour les jeunes en difficulté (COFOP).

L’ouvrage est divisé en trois parties. À travers le portrait des différents directeurs qui ont marqué l’institution de leur personnalité, une première partie, consacrée à son histoire, porte plus particulièrement l’attention sur deux périodes charnières: les années 1940 et la période allant de 1970 à 1987.

Les années 1940 voient l’introduction d’un nouveau code pénal ainsi que l’émergence d’instruments spécifiques pour les mineurs (Chambre pénale des mineurs, Office cantonal des mineurs, Office médicopédagogique). Elles obligent l’institution à entamer des réformes entre les années 1930 et 1970 pour s’adapter aux modalités d’une éducation moderne. Les années 1970 à 1987 seront le théâtre d’une remise en cause de l’institution par des professionnels de l’action sociale, des acteurs de la société civile et politique et aboutiront à la fin de l’unique institution publique de rééducation en Suisse romande.

Une deuxième partie est consacrée à une approche thématique et aborde les différents registres (architecture, catégories d’élèves, personnel éducatif, cachot, formation professionnelle, loisirs) sur lesquels l’institution a opéré des réformes entre les années 1930 et 1960. La dernière partie porte plus spécifiquement sur les dossiers des élèves et permet, au travers des traces qui en subsistent, de faire émerger l’histoire singulière.

Par le titre de son ouvrage, Ceci n’est pas une prison, l’auteure met en lumière l’ambiguïté d’un établissement qui tentera, tout au long de son existence, de se détacher des stigmates de son passé et de se démarquer de sa parenté avec la prison, tout en faisant appel, en mimétisme, aux pratiques du milieu carcéral et à l’arsenal prévu par le Code pénal suisse. Mais jusqu’à sa fermeture, en 1981, ces références seront indissociables du vocabulaire pénitentiaire (on parlera de semi-liberté) comme du choix de ses pratiques coercitives à l’égard de jeunes en infraction avec son règlement (placement en section fermée ou en chambre forte). Située au niveau de la micro-histoire ou de l’histoire locale, la monographie de Geneviève Heller donne accès de manière concrète à l’évolution de la problématique du placement institutionnel et plus particulièrement de la prise en charge des mineurs délinquants et de ses enjeux politiques. Elle aborde de manière détaillée la confrontation de l’institution, durant les années 1970, aux changements sociaux (apparition de la drogue, contestation de l’autoritarisme) et à la remise en cause des pratiques disciplinaires et plus largement des placements institutionnels.

En 1978, le Groupe information Vennes publiera un document, L’Antichambre de la Taule (Lausanne, Éditions d’en bas, 1978, épuisé), donnant la parole aux jeunes de Vennes, et mènera une campagne pour la fermeture de cet établissement. Sa démarche s’inscrivait dans le mouvement initié par la Heimkampagne pour ce qui est de l’Allemagne et de la Suisse allemande et par le Groupe information prison, emmené par Michel Foucault, pour ce qui est de la France. La Suisse romande fut quant à elle marquée par l’action du Groupe action prison et l’engagement du fondateur des Editions d’en bas, Michel Glardon.

La chute de Vennes fut « facilitée » par la personnalité contestée, y compris par les autorités de placement, de son dernier directeur, Jacques Tuscher (1967-1979). Mais l’issue du combat qui aboutit à la fin de Vennes fut aussi le résultat d’un jeu de « contre-alliances » politiques. La droite du Parlement cantonal, toujours prête à faire des économies dans le social et tenante d’une éducation plus répressive, s’empara du dossier et acheva, avec la complicité des autorités judiciaires, la lente agonie de cette institution d’Etat. Elle s’opposera à une restructuration défendant une relation personnalisée à l’égard des adolescents difficiles.

Près de trente ans se sont écoulés depuis…durant lesquels l’offre des prises en charge pour les jeunes en difficulté s’est étoffée, diversifiée, pour tenir compte des problématiques auxquelles ces adolescents sont confrontés et pour se sortir de la tentation du modèle punitif et d’exclusion. Mais l’imaginaire du modèle répressif n’a pas pour autant cessé de hanter la salle des pas perdus.

Car si l’histoire ne se répète jamais vraiment, elle bégaie parfois. En 1900, la Discipline des Croisettes se dota d’un nouveau bâtiment construit en parallèle avec ceux de la prison de Bochuz et du Bois Mermet. En 2013, le pénitencier pour mineurs qui s’inaugurera à Palézieux n’aura rien à envier sur le plan de l’équipement sécuritaire avec une prison pour récidivistes.

Muriel Testuz, Cahiers d’histoire du mouvement ouvrier, N°28/2012: « Des grèves au pays de la paix du travail »

La longue histoire des mineurs délinquants

En couverture du livre, la photo d’un intérieur carcéral (couloirs courant le long de murs percés de portes toutes semblables, et, entouré de barrières, un vide central donnant sur l’étage inférieur). Au-dessus, le titre: Ceci n’est pas une prison. La référence à Magritte, plus qu’un clin d’œil, fait référence à l’ambivalence fondamentale de l’institution, à son cheminement lent et jamais abouti de la répression à la réintégration.

L’ouvrage de Geneviève Heller, que viennent de publier les Editions Antipodes, est consacré à l’institution vaudoise de détention des mineurs délinquants, plus connue sous le nom de Maison d’éducation de Vennes.

La première partie est historique, l’auteure étudie différents avatars et tribulations de cet établissement de placement forcé, pendant les deux siècles de son existence. La seconde partie, thématique, s’attache prioritairement à certains aspects de la vie dans l’institution, à partir des années 1930 jusqu’à sa fermeture en 1987: architecture, personnel éducatif, punitions, formation professionnelle, loisirs. Les derniers chapitres, impressionnants, nous donnent des aperçus de quelques trajectoires individuelles de garçons internés. Dans l’ensemble de l’ouvrage, les citations sont nombreuses, éclairantes.

L’intérêt du travail de Geneviève Heller est double. Il s’agit tout d’abord de la première monographie consacrée à la Maison d’éducation de Vennes, cible de nombreuses polémiques au cours de son histoire, mais qui n’avait jusqu’à aujourd’hui pas fait l’objet d’une étude scientifique approfondie. Par ailleurs, l’auteure a pu nourrir sa recherche de la consultation des archives de l’institution, devenues récemment disponibles. Ces données, quoique lacunaires, irriguent les chapitres thématiques et donnent au texte sa profondeur humaine.

Historique

Au départ, la Discipline des filles et des garçons, créée en 1803, vise à offrir une réponse à des demandes de placement d’enfants venant de parents ou d’un tuteur (détention civile). Elle est installée dans les locaux de l’Hôpital de Lausanne (bâtiment de la Mercerie) où garçons et filles cohabitent avec des adultes malades, prisonniers, aliénés. Il faut attendre 1846 pour que la promiscuité des enfants et des adultes soit jugée inacceptable et que soit créée la Discipline des Croisettes, colonie agricole réservée aux garçons, et qui va dès lors accueillir en majorité des délinquants pénaux mineurs. Les filles devront encore attendre 25 ans avant d’être transférées à Moudon.

Au tournant du siècle, l’institution quitte les bâtiments fermiers des Croisettes, vétustes, et devenus trop exigus. Un nouveau bâtiment est construit, qui va abriter l’Ecole de Réforme pendant une quarantaine d’années.

Le début des années 1940 est marqué par des nouveautés importantes en matière juridique: le Code pénal suisse entre en vigueur en 1942. Dans la foulée, le canton de Vaud se dote d’instruments juridiques spécifiques aux mineurs (Chambre pénale des mineurs, Office cantonal des mineurs, Office médico-pédagogique). Parallèlement, l’Ecole de Réforme cède la place à la Maison d’éducation de Vennes (MEV). Cette période, 1941–1980, est celle où l’institution vivra les plus grandes mues et traversera des crises importantes. Rien d’étonnant à cela puisque c’est le temps des grands débats idéologiques sur l’enfermement (voir les travaux de Goffman et de Foucault), sur la liberté de l’individu, dans le sillage des profondes mutations sociales et des mœurs de ces années-là. La MEV ne survivra pas à la longue crise des années 70, elle sera brièvement remplacée par le Centre cantonal de Vennes, dont l’internat sera fermé en 1983, faute de pensionnaires.

Contestations

Il est intéressant de constater que cette institution de détention pour mineurs, qui tout au long de son histoire accueillit entre 20 et 60 garçons au maximum, a occupé une place importante dans la cité, qu’il s’agisse des travaux du Grand Conseil, des interventions des autorités judiciaires, médicales ou pédagogiques, ou encore des débats publics.

La valse des dénominations est à elle seule révélatrice des tensions successives et de la lente évolution de l’institution. On passe de la Discipline (ou Ferme disciplinaire) à la Réforme puis à l’Education avant de se retrancher derrière la formulation neutre de Centre. On pourrait faire des constats analogues s’agissant des termes qui désignent les garçons internés ou le personnel qui les prend en charge.

On est frappé, en parcourant ces deux siècles d’histoire de la détention des mineurs dans le canton de Vaud, du caractère à la fois lent, parfois même régressif, mais pourtant inéluctable des mutations dans la prise en charge de ces jeunes internés. On va passer lentement, avec à-coups, d’une prise en charge essentiellement répressive et carcérale à une volonté de promouvoir la formation professionnelle des jeunes et leur réinsertion.

Ces changements sont évidemment inscrits dans l’évolution globale des mentalités, au XXe siècle en particulier, mais ils sont aussi très directement marqués par la personnalité des acteurs successifs de l’institution, directeurs, éducateurs, maîtres de métier. Plusieurs chapitres de l’ouvrage mettent en évidence leur influence, positive ou négative.

Les débats sur la pertinence des loisirs est à lui seul emblématique: jugés valorisants et formateurs par les uns, ils seront dénoncés comme outil camouflé de répression par les autres; voir la polémique de la fin des années 70, où le Groupe Information Vennes relaie des témoignages d’anciens jeunes internés, auxquels répondent les autorités, directeur ou responsable administratif. Là aussi, le débat local rejoint des mouvements plus amples, dont celui de l’antipsychiatrie (Cooper et Laing, Bonnafé).

L’ouvrage se clôt sur une présentation des dossiers d’élèves aux différentes époques de l’institution, et sur des extraits de quelques-uns de ces dossiers. Une manière pour Geneviève Heller de conclure sur l’essentiel. Ces extraits sont poignants – drôles, désolants, parfois encourageants. Au-delà de toutes les analyses historiques ou sociologiques, le poids des existences individuelles.

Françoise Gavillet, Domaine Public, 19 avril 2012